«Wir sind einfach Konsumopfer!»
Zürich Bahnhofstrasse, Samstag 15:00 Uhr. Einkaufswusel, sehen und gesehen werden. Und ab und zu auch die Frage: «Hey wie viel isch dis Outfit wärt?» Es folgen horrende Beträge und Namen von Kleidermarken aus dem Luxussegment. Doch welche Marken sind wirklich gehypt von der jungen Generation – und welchen Einfluss hat das Branding und das Social Marketing einer Brand auf deren Hotness? Eine NEOVISO interne Fokusgruppe hat sich zu diesen Themen ausgetauscht.
Welche Brands kommen sofort in den Sinn?
Wird in der ungestützten Befragung nach trendigen Marken gefragt, denken die meisten automatisch an Kleidermarken. Das kommt nicht von ungefähr: Schliesslich kann sich die Modebranche häufig schnell an aktuelle Trends anpassen. So erstaunt es nicht, dass in der Fokusgruppe zwei konkurrenzierende Sportmarken oben auf dem Treppchen stehen: Nike und Adidas. Doch nicht nur Kleidermarken gehören zu den Top Brands in der Gen Z, auch ein alter Bekannter ist vertreten: Apple. Hier zeigt sich die Treue zum Tech-Giganten: Bei teuren, langlebigen Produkten aus dem Elektronikbereich greift die Generation Z häufig auf die Marke mit dem Apfel zurück. Wieso das?
Welchen Einfluss hat Branding auf den Kaufentscheid?
«Umso besser das Branding, umso gefragter ist das Produkt und umso höher können die Preise angesetzt werden»
Marken und deren Branding haben einen grossen Einfluss auf den Kaufentscheid der Gen Z – die luxustragenden TikTok Stars in Zürich unterstreichen diese Tatsache. Bezahlt man für eine Marke mehr, muss diese Entscheidung gerechtfertigt sein: Durch Qualität, Ansehen oder Trends. Diese Faktoren kombinieren gerade Marken wie Apple geschickt und profitiert so auch in der jungen Generation von einer hohen Markentreue. Doch auch weniger bekannte Marken können durch geschicktes Branding den Kaufentscheid der Gen Z beeinflussen – wenn sie ihre Werbung auf Social Media platzieren. Ist die junge Generation vom Online-Auftritt eines Brands überzeugt, greift sie eher zum Geldbeutel. Das sogenannte Social Marketing fällt hier deutlich ins Gewicht. Obwohl der Begriff unterschiedlich aufgefasst wird, ist man sich bei den Erfolgsfaktoren einig: Die Gen Z achtet sich zuerst auf die ästhetische Inszenierung der Marke, sowie die Qualität und das Design des Contents. Auch das Kauferlebnis spielt eine Rolle. Online muss es unkompliziert, simpel und schnell sein. Vor Ort hingegen setzten die befragten Personen auf Ambiente, Style und freundliche Kundenbetreuung.
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Was bleibt wirklich hängen?
Im täglichen Kampf um die Aufmerksamkeit der Gen Z lässt sich eine klare Tendenz ausmachen. Der Content einer Brand muss vor allem Emotionen bedienen. Humor und passendes Storytelling sorgen für eine authentische Markenkommunikation. Was auch bleibt, sind klare Werte einer Marke. Wichtig ist hier aber, dass die vermarkteten Werte auch tatsächlich gelebt werden. Die Forderung ist klar: Das Versprechen, welche Marken in ihren Botschaften kommunizieren, soll auch umgesetzt werden. Davon überzeugen lässt sich die junge Generation von Taten, konkret nachvollziehbaren Massnahmen und klaren Wertevorstellungen. Denn: «Es geht nicht einfach nur darum, bei einem Nachhaltigkeitstrend aufzusteigen – man sollte es wirklich so leben!»